Ist ein Tragegriff wirklich ein Kaufkriterium? Wie schwer sollte eine solide Kindernähmaschine sein und ist ein Nählicht für das Nähen im Alltag wichtig und ein sinnvolles Kindernähmaschinen-Zubehör? Im Folgenden wollen wir Ihnen diese geläufigen Fragen beim Nähmaschinen-Kauf beantworten.
3.1. Ein Fingerschutz ist laut Kindernähmaschinen-Tests im Internet sinnvoll
Die Arbeit an einer Nähmaschine will gelernt sein. Selbst fortgeschrittene Schneider in spe verletzen sich an den spitzen Nadeln, wenn die Konzentration nachlässt. Aus diesem Grund empfiehlt sich ein Fingerschutz für Anfänger – insbesondere bei Kindernnähmaschinen ab 8 Jahren.
Tipp: Sicherheit ist Ihnen wichtig? Dann müssen Sie keine spezielle Kindernähmaschine kaufen, nur weil jede Kindernähmaschine einen eingebauten Fingerschutz besitzt. Alternativ können Sie auch für wenige Euro einen Fingerschutz beispielsweise aus Silikon erwerben.

Wie wir erfahren, hat diese Theo-Klein-Kindernähmaschine ein Fußpedal und zwei verschiedene Geschwindigkeitsstufen.
3.2. Fußpedal zur Regulierung der Geschwindigkeit
So gut wie jede elektrische Nähmaschine wird mit einem Fußanlasser betrieben, weshalb sich eine Kindernähmaschine mit Netzteil statt mit Batterieversorgung für Ihren Neu-Schneider anbietet. Wie auch beim Autofahren reguliert ein leichter Druck mit dem Fuß die Geschwindigkeit. Je stärker das Pedal gedrückt wird, umso schneller bewegt sich die Nadel der Nähmaschine in den Stoff und verwebt Ober- und Unterfaden zu einer Naht.
Um eine saubere Naht mit gleicher Stichlänge zu kreieren, werden beide Hände benötigt, um den Stoff straff und in konstantem Tempo unter der Nadel durchzuführen. Bei Nähmaschinen für den Haushaltsgebrauch – im Gegensatz zu Industrienähmaschinen – gibt es meist nur den Untertransporteur und nicht noch einen zusätzlichen Obertransporteur. Während des Nähens wird zwangsläufig der Stoff von unten in Bewegung gesetzt und parallel von oben durch den Greifer abgebremst.
Das kann dazu führen, dass sich mehrere Stofflagen verschieben können, es Knoten gibt, der Faden reißt oder die Naht später weniger Druck aushalten wird.
Tipp: Fortgeschrittene Näher können den Nachteil des fehlenden Obertransporteurs durch ein kontinuierliches Ziehen und Dehnen des Stoffs ausgleichen. Dazu benötigen sie jedoch beide Hände. Eine frühe Übung der Koordination von Fußpedal und Handarbeit ist deshalb von Vorteil.
3.3. Nählicht: Besser nähen mit Durchblick
Sei es das präzise Auftrennen einer Naht, das exakte Nähen eines kniffligen Knopflochs oder das Setzen eines dekorativen Zierstichs, der höchste Konzentration und Genauigkeit erfordert: eine gute Beleuchtung ist dabei unverzichtbar. Besonders hilfreich ist ein in die Nähmaschine integriertes LED-Nählicht, das den Arbeitsbereich optimal ausleuchtet.
Durch das helle und gleichmäßige Licht lassen sich selbst feine Details und schwierige Stellen mühelos erkennen. Dies sorgt nicht nur für bessere Ergebnisse, sondern auch für weniger Augenbelastung, insbesondere bei längeren Nähprojekten oder beim Arbeiten mit dunklen Stoffen. Ein gut ausgeleuchteter Arbeitsplatz steigert die Präzision und ermöglicht kreatives Arbeiten ohne Einschränkungen.
3.4. Gewicht: Leichte Nähmaschinen sind nicht unbedingt besser
Dank der technischen Weiterentwicklung werden viele elektronische Geräte mit jedem Jahr leichter und mobiler. Bei Nähmaschinen hat ein gewisses Grundgewicht dagegen durchaus Sinn!
Gut zu wissen: Gute Nähmaschinen brauchen Standfestigkeit, um dem Zug an oftmals schwerem und meterlangem Stoff zu widerstehen und nicht umzukippen.
Professionelle Nähmaschinen sind besonders schwer: Unter dem Plastikgehäuse besteht ihr Innenleben aus einem stabilen Metallgerüst und einer Stahlbodenplatte, die den kraftvollen Nähmaschinenmotor schützen. So kann nicht nur eine extra hohe Geschwindigkeit erreicht werden, sondern die Maschine bezwingt auch jeden Stoff.
Nicht jede Nähmaschine hat eine metallische Rüstung, allerdings kann das Gewicht durchaus ein Indiz für Qualität sein, besonders bei Markenprodukten. Reisenähmaschinen sind hier die Ausnahmen: Für den besseren Transport sind sie die Näh-Fliegengewichte.
3.5. Tragegriff: Wenn ein fehlendes Detail zu Rückenschmerzen führen kann
Wie bereits erwähnt, spielt das Gewicht bei der Qualität und Handhabung von Nähmaschinen eine entscheidende Rolle. Besonders bei hochwertigen Modellen, die durch stabile Materialien und präzise Verarbeitung oft ein höheres Gewicht aufweisen, ist ein Tragegriff ein unverzichtbares Detail. Eine Nähmaschine, die schwerer als etwa drei Kilogramm ist, sollte unbedingt mit einem stabilen und ergonomisch geformten Griff ausgestattet sein, um den Transport so bequem wie möglich zu gestalten.
Ohne einen solchen Griff kann das Tragen der Maschine schnell unhandlich und anstrengend werden, insbesondere wenn sie häufig bewegt wird, beispielsweise zwischen Kinderzimmer, Wohnzimmer oder zu Nähkursen.
3.6. Einfädelhilfe
Viele Kindernähmaschinen sind laut Online-Tests zudem mit einer Einfädelhilfe ausgestattet. Sie erleichtern das Einfädeln des Oberfadens durch die Nadel erheblich. Diese Funktionen sind besonders nützlich für Kinder, da das Einfädeln in die Kindernähmaschine eine präzise Arbeit ist. Hier wird oft Fingerspitzengefühl und eine ruhige Hand erfordert. Eine einfache mechanische oder sogar automatische Einfädelhilfe beugt Frustrationen vor.
3.7. Sinnvolle Nähprogramme für Kinder
Im Folgenden erläutern wir, welche Funktionen eine Nähmaschine für Anfänger aufweisen sollte und welche technischen Features reine Spielereien für erfahrene Schneider sind.
Wichtige Sticharten | Verwendung |
 | Geradstich: Der klassische Stich eignet sich für gerade, unkomplizierte Nähte und dünne Stoffe. |
 | Dreifach-Geradstich: Dieser Stich ist ein verstärkter Geradstich, der eingesetzt wird, wenn Nähte besonders stark werden sollen. |
 | Zickzack-Stich: Mit dem Zickzack-Stich können Kanten versäubert oder Spitzeneinsätze befestigt und elastische Nähte produziert werden. |
 | Heftstich: Eigentlich ein Handnähstich, wird der Heftstich größtenteils benutzt, um Stoffe provisorisch zusammenzunähen. |
 | Steppstich: Auch als Rückstichnaht bezeichnet, dient der Stich dazu, Stoffe wirklich fest zu vernähen. |
Wichtige Zierstiche | |
 | Wabenstich: Der sehr flächige Zierstich eignet sich hervorragend zum Säumen elastischer Stoffe. |
 | Raupenstich: Der Raupenstich ist ein engerer Zickzack-Stich und wird gerne für Lochstickereien genutzt oder um Applikationen anzubringen. |
 | Blindstich: Ein Zierstich für Profis: Wie der Name vermuten lässt, ist der Blindstich auf links nicht sichtbar und wird aus diesem Grund bei Säumen benutzt. |
 | Fagottstich: Der Zierstich wird vor allem eingesetzt, um unterschiedliche Materialien aneinander zu nähen, wie etwa bei Patchwork-Decken. |
 | Hexenstich: Dieser Zierstich gilt als ausgesprochen elastisch und wird folglich bei den entsprechenden Stoffen, wie Jersey, verwendet. |
Vielen Dank für die übersichtliche und detaillierte Beschreibung der Kindernähmaschinen. Was mich irritiert ist, dass sie bei einigen Modellen angeben „Nähen mit Faden“ X.
Ich gehe davon aus, dass alle Maschinen mit Faden/Garn nähen, wie ist diese Angabe zu verstehen?
Hallo Ulrike,
vielen Dank für Ihren Kommentar zu unserem Kindernähmaschine-Vergleich.
Lesen Sie gerne unter Punkt 2.2. „Filzen statt nähen: Kindernähmaschine ohne Faden“ in unserem Ratgebertext. Dort finden Sie eine ausführliche Antwort auf Ihre Frage.
Viele Grüße
Vergleich.org
Das ist eine hübsche Auswahl an Kindernähmaschinen, vermisse jedoch meine eigene mit der ich damals die ersten Versuche gemacht habe 😉
Mich wundert nur, dass die Altersangabe so hoch ist. Als ich noch jung war, wurden wir einfach an die Nähmaschine gesetzt und los gings. Meiner Nichte wollte ich jetzt zum Geburtstag eigentlich eine ordentliche Kindernähmaschine kaufen, wie die von Brother. Die Altersangaben schrecken mich aber ab. Darf meine 7 jährige Nichte denn ide Nähmaschine überhaupt bedienen?
Liebe Monika,
wir danken Ihnen für Ihr Interesse und freuen uns, dass Sie Ihre eigenen Nähkenntnisse und guten Kindheitserinnerungen an der Nähmaschine Ihrer Nichte weitergeben möchten. Laut Herstellerangaben wäre Ihre favorisierte Kindernähmaschine aus unserem Vergleich für eine Siebenjährige nicht geeignet, allerdings handelt es sich hier lediglich um eine Altersempfehlung, die der Hersteller rechtlich aussprechen muss und u. a. dem unterschiedlich professionellen Funktionsumfang und Komplexität beruht.
Wie Sie aus eigener Erfahrung wissen werden, ist eine Nähmaschine kein Spielzeug und Kinder – gleich welchen Alters – benötigen bei den ersten Schritten eine fachkundige Einführung in die Funktionen und auch Aufsicht, um eventuellen Verletzungen vorzubeugen. Falls Ihre Nichte handwerklich geschickt ist und beispielsweise bereits Sticken, mit der Hand nähen kann und/oder es kaum erwarten kann mit einer Nähmaschine zu nähen, dann können Sie selbstverständlich nach eigenem Ermessen und mit Absprache der Mutter entscheiden, ob Sie bereits jetzt eine Kindernähmaschine kaufen, die eigentlich für ältere Kinder vorgesehen ist. Allerdings sollten Sie genügend Nachmittage einplanen, um Ihrer Nichte eine Einführung zu geben und dafür zu sorgen, dass sie nicht mit einer Kindernähmaschine für Fortgeschrittene überfordert ist.
Zu Ihrer Anmerkung, dass wir nicht jene Nähmaschine aufgeführt haben, an der Sie das Nähen lernten, müssen wir Ihnen leider mitteilen, dass Nähmaschinen, wie andere elektronische Geräte, oft neu aufgelegt werden und nur über den Zeitraum mehrerer Jahre produziert werden, bis neue Versionen auf den Markt kommen.
In diesem Sinne wünschen wir Ihnen frohes Nähen,
Ihr Vergleich.org-Team